2013 Görlitz

Lange geplant - wiederholt verschoben - und dann doch getan:
am 11. Juli 2013 fingen wir mit unserer Radtour gen Osten an.
Die Räder schwer bepackt, natürlich war es wieder zu viel,
zunächst „ab nach  Kassel“ - jedoch Görlitz hieß unser Ziel.

Zur Information kurz die Strecke genannt,
viele Ortsnamen sind Radlern bekannt:
Hagen - Brilon -Warburg- Kassel - (Thüringer  Städtekette >) Eisenach - Gotha - Erfurt -
Weimar - Jena - Gera  - Altenburg, dann Rochlitz - Döbeln - Meißen - Radebeul -
Dresden -  Bautzen - Görlitz.
Etliche Orte und Teilstrecken sind besonders in Erinnerung geblieben
und - wir haben es genossen, niemand hat uns zur Eile getrieben.
Kassel mit Herkules und Wilhelmshöhe hat uns besonders bewegt,
zumal Günter dort als Kind und Jugendlicher viele Jahre gelebt.
Die Lutherstadt Eisenach mit Wartburg bewundert und genossen,
bis zum Eintreffen in Gotha ist mancher Tropfen Schweiß geflossen.
Dort in der Augustinerkloster-Herberge Quartier gefunden,
am „Ort der Stille - nicht des Schweigens“ kann man gesunden.

In Weimar im „Köstritzer Schwarzbierhaus“ zwei Tage erholt und dort  geblieben,
Stadtführung, Schiller-Goethe-Denkmal, Gartenhaus haben uns die Zeit vertrieben.
Einige Tage später mit dem Zug in Altenburg angekommen
und im Hotel-Pension „Treppengasse“ Quartier genommen.
Sehr gute Stimmung und viele Kontakte waren überall,
Grund: „Fahrradrundfahrt für Frauen in Thüringen“ in diesem Fall.

Der Weg von Altenburg nach Rochlitz besonders beschwerlich war,
Umleitungen wegen Hochwasserschäden führten meist bergauf - ist doch klar!
„Rochlitz ist eine schöne aber aussterbende Stadt“
wurde uns vom heimischen Gastgeber gesagt.

Bei der Abfahrt in Rochlitz Richtung Döbeln hatten wir großes Glück:
Ein heimischer Radfahrer begleitete uns ein „großes“ Stück.
Es ging über Friedhof und ein Gartengelände - etwa fünf Kilometer,
erspart blieb uns eine Hochwasser-Umleitung - so merkten wir  später.
In Döbeln im Hotel „Bavaria“ haben wir uns sehr wohl gefühlt,
hatte das Hochwasser dort im Ort doch manche Lücke  gespült.
Wasserstands-Markierungen an der Mühle
erzeugten bei uns beklemmende Gefühle.
Über Meißen nach Radebeul- Altkötzschenbroda gelangt,
anderen Radlern sei dafür  ausdrücklich einmal gedankt,
weil wir durch deren Hinweise „Zum  Goldenen Anker“ gelangt.

Der nächste Morgen fing mit Sekt und Kerze zum Frühstück gut an,
die Hotelführung gratulierte uns ganz herzlich sodann.
Warum dieses passierte und so war, wurde uns später erst klar.
Heidi hatte bei der Anreise dem Personal u.a. zu sagen,
dass wir uns auf der Goldhochzeitsreise befänden und ihr
Mann täglich das Gepäck auf das Zimmer würde tragen.
Hier im Hotel sei dieses für ihn wohl ein leichtes Spiel,
weil die Zimmer mit dem Lift erreichbar - was ihm gefiel.
Am Tag danach per Dampfzug das Barockschloss Moritzburg besucht,
dann aber auch wiederum die Ruhe gesucht.

Über Dresden und Bautzen in Görlitz angekommen,
viel zu schnell  sind die Fahrrad-Tage verronnen.
Im Hotel „Zum Hothertor“ wurden wir freundlichst begrüßt,
was den erlebnisreichen Aufenthalt in  Görlitz echt versüßt.
Stadtführung, Spaziergänge - auch über die Neiße nach Polen,
haben wir genossen und - die Räder wurden uns  nicht gestohlen.

Kurz- Bemerkungen:
Nach der Vorplanung sollten es 850 Kilometer werden,
aber - vieles ändert sich auf Erden -,
denn 650 km haben wir uns mit dem Rad bewegt
der Rest wurde etappenweise mit dem Zug zurückgelegt
Ohne Ansage haben wir Verwandte besucht, es nicht bereut,
denn diese und auch wir haben uns darüber sehr gefreut.
In Kassel-Niestetal Bruder Peter und Schwägerin Ulla (die  an diesem Tag ihren Geburtstag feierte)
In Radebeul Cousine  Hannelore mit Immo, sowie am Tag darauf Cousine Elfi mit ihrer Enkeltochter  Franziska

An siebzehn herrlichen Tagen waren wir unterwegs,
kein Tropfen  Regen - es schien die Sonne stets.
Die Rückfahrt mit einem Mietwagen überwunden,
dafür brauchten wir lediglich acht gemütliche  Stunden.
Viel haben wir erlebt und auch gesehen,
so  darf/möge es noch Jahre weitergehen
„Denn man reist doch wahrlich  nicht,
um auf jeder Station einerlei zu sehen und zu hören“ - J. W. v. Goethe -